Das Selbermischen von E-Liquids ist eine kreative und oft kostensparende Möglichkeit, den individuellen Geschmack und die Dampfcharakteristik zu gestalten. Wer liquid selbst mischen möchte, profitiert von Flexibilität bei Aromen, Nikotinstärke und Base-Verhältnissen. Dieser ausführliche Leitfaden erklärt Schritt für Schritt, welche Zutaten, Werkzeuge und Sicherheitsmaßnahmen wichtig sind, wie man einfache Rezepte erstellt und wie man typische Fehler vermeidet.
Die Vorteile sind vielfältig: Kosteneffizienz, individuelle Geschmacksprofile, Kontrolle über Nikotinstärke und Basisverhältnis (PG/VG) sowie die Möglichkeit, ungewöhnliche Kombinationen zu testen. Darüber hinaus ermöglicht es liquid selbst mischen, Aromen dosiert und wiederholbar zu verwenden, sodass Favoriten in kleineren oder größeren Chargen reproduziert werden können.
Beim Umgang mit Nikotin ist besondere Vorsicht geboten. Nikotin ist toxisch und kann über Hautkontakt aufgenommen werden. Tragen Sie immer Handschuhe und Schutzbrille, mischen Sie in gut belüfteten Räumen, halten Sie Nikotin und fertige Liquids außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren und entsorgen Sie Reste fachgerecht.
1. Rezept wählen oder berechnen (und dokumentieren).
2. Schutz anlegen: Handschuhe, Brille, saubere Oberfläche.
3. Bestandteile abmessen: Base, Nikotin, Aromen.
4. Mischen, schütteln und ggf. erwärmen/steepen.
5. Beschriften und reifen lassen (Steep-Zeit beachten).
6. Probentesten in kleinen Mengen, ggf. nachdosieren.
Ein häufiges Beispiel: Sie möchten 100 ml Liquid mit 3 mg/ml Nikotin und einem VG/PG-Verhältnis 70/30 herstellen. Angenommen Sie haben eine 18 mg/ml Nikotinbase (in PG):
Berechnung Nikotinmenge: (Gewünschte Nikotinstärke * Gesamtmenge) / Base-Stärke = (3 mg/ml * 100 ml) / 18 mg/ml ≈ 16,67 ml Nikotinbase.
Restvolumen für Base und Aromen: 100 ml - 16,67 ml (Nikotin) - Aromaanteil. Wenn Aroma gesamt 10% (10 ml), verbleiben ca. 73,33 ml Base (VG/PG-Mix). Für VG/PG 70/30 wären das 51,33 ml VG und 22 ml PG (annähernd).
Die richtige Aromenwahl entscheidet über die Qualität des Ergebnisses. Einige Hinweise:
Aromenarten: Frucht, Dessert, Tabak, Menthol, Getränke, Creams und Kondensate. Reine Einzelnote oder komplexe Mixe sind möglich.
Dosierung: Starten Sie konservativ: 5-8% für intensive Aromen, 8-15% für schwächere. Manche Tabak- oder Dessertaromen benötigen höhere Anteile oder spezielle Layering-Techniken.
Mixen von Aromen: Beim Kombinieren von Aromen ist es sinnvoll, ein Basisrezept mit Hauptaroma (70-80% der Aroma-Menge) und ergänzenden Noten (20-30%) zu erstellen. Dokumentieren Sie jede Änderung, um erfolgreiche Kombinationen reproduzieren zu können.
Rezept 1 — Fruchtmix (leicht, frisch):
- 50 ml Zielvolumen, VG/PG 70/30, Nikotin 3 mg/ml, Aroma gesamt 8 ml (16%): 4 ml Erdbeere (Haupt), 2 ml Waldbeere (Akzent), 2 ml Zitrusnote (Frische).
Rezept 2 — Dessert (Vanille-Custard):
- 50 ml, VG/PG 80/20, Nikotin 6 mg/ml, Aroma gesamt 10 ml: 6 ml Vanille-Custard, 2 ml Sahne, 2 ml süßer Karamell. Steep: 2-4 Wochen für vollen Geschmack.
Rezept 3 — Tabak-Leicht:
- 50 ml, VG/PG 60/40, Nikotin 12 mg/ml, Aroma gesamt 6 ml: 4 ml helles Tabak-Aroma, 1 ml Karamell, 1 ml Nussnote.
Steeping kann den Geschmack deutlich verbessern. Methoden:
- Kurzzeit-Steep: Schütteln und einige Tage stehen lassen, gelegentliches Schütteln.
- Wärme-Steep: Flasche in warmes Wasser (nicht über 50 °C) 15-30 Minuten, dann abkühlen lassen; reduziert Verdampfung aromatischer Verbindungen.
- Langzeit-Steep: Abgedeckt und kühl gelagert, von Wochen bis Monaten abhängig vom Rezept. Fruchtaromen oft schneller, Dessert- und Tabakmixe profitieren von längerer Reife.
PG (Propylenglykol): Transportiert Geschmack effizienter, sorgt für mehr Throat Hit, ist dünnflüssiger und ideal für Tight-Draw-Coils.
VG (vegetable glycerin): Erzeugt mehr Dampf, schmeckt süßer, ist dickflüssiger und eignet sich für Sub-Ohm. Höherer VG-Anteil kann Geschmack dämpfen.
Wichtige Punkte:
- Nikotinbasen gibt es in PG- oder VG-Lösungen; PG-basierte Nikotinlösungen sind dünnflüssiger und leichter zu dosieren.
- Berechnen Sie Nikotin sorgfältig und vermeiden Sie Überschreitungen.
- Bei hohem Nikotinanteil: Mehr Sicherheitsmaßnahmen, Lagerung in kindersicheren Behältern, deutliches Labeln.
- Bei Hautkontakt sofort mit Wasser abwaschen und ärztlichen Rat erwägen, wenn Symptome auftreten.
Lagern Sie Basen, Aromen und fertige Liquids kühl, dunkel und trocken. Licht, Wärme und Luftkontakt reduzieren die Haltbarkeit. Beschriften Sie Flaschen mit Datum und Rezepturen. In der Regel sind fertige Liquids 6-12 Monate haltbar, abhängig von Inhaltsstoffen und Lagerung.
Layering: Aromen nacheinander hinzufügen und nach jeder Zugabe reifen lassen, um feine Nuancen zu entwickeln.
Microdosing: Sehr kleine Mengen starker Additive, um subtile Veränderungen zu erzielen.
Stein- oder Holzlagerung: Einige Tabakaromen profitieren von Lagerung in speziellen Behältern, um komplexe Reifung zu erhalten.
Probieren Sie das Liquid in kleinen Mengen, notieren Sie unmittelbare Eindrücke und Veränderungen nach 1, 3, 7 und 14 Tagen. Ändern Sie nur eine Variable pro Test, um Ursache-Wirkung eindeutig zu identifizieren. Achten Sie auf Allergien gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen (z. B. einige Aromastoffe).

Informieren Sie sich über lokale Vorschriften zur Herstellung, Lagerung und Abgabe von nikotinhaltigen Produkten. Kennzeichnen Sie Flaschen mit Inhaltsangaben (Base, VG/PG-Verhältnis, Nikotin-Gehalt, Aromen, Mischdatum) und nutzen Sie kindersichere Verschlüsse.
Entsorgen Sie überschüssige Nikotinlösungen und nicht mehr verwendbare Flüssigkeiten nicht im Abfluss. Fragen Sie bei kommunalen Sammelstellen nach geeigneter Entsorgung von Chemikalien. Verwenden Sie Mehrwegflaschen mit Bedacht und recyceln Sie Verpackungen, sofern möglich.
liquid selbst mischen kombiniert Kreativität, Wissenschaft und Verantwortung. Mit den richtigen Werkzeugen, Sicherheitsmaßnahmen und einer strukturierten Herangehensweise können Einsteiger schnell lernen, hochwertige Liquids herzustellen, die genau ihren Vorlieben entsprechen. Dokumentation, exakte Messung und Geduld beim Steep-Prozess sind Schlüssel zum Erfolg.

Für Einsteiger empfiehlt sich ein Gesamtaromaanteil zwischen 8% und 12% je nach Aromenkonzentration; beginnen Sie eher niedriger und erhöhen Sie graduell.
Selbst gemischtes Liquid ermöglicht Kontrolle über Inhaltsstoffe, erhöht aber auch die Verantwortung — besonders beim Umgang mit Nikotin. Sicherheit hängt von korrekter Handhabung, sauberer Arbeit und der Auswahl zugelassener Aromastoffe ab.
Das variiert: Fruchtmixe oft wenige Tage, cremige oder tabakbasierte Rezepte mehrere Wochen. Testen Sie in kleinen Abständen und dokumentieren Sie Geschmacksveränderungen.
Ja. Wenn Sie ungewöhnliche Reaktionen beim Inhalieren bemerken, stellen Sie die Nutzung ein und konsultieren Sie ggf. medizinischen Rat. Verwenden Sie nur für das Inhalieren geeignete Aromenkonzentrate.
Viel Erfolg beim Experimentieren und Denken Sie stets an Sicherheit, Präzision und gute Dokumentation — so wird das eigene liquid selbst mischen zu einem nachhaltigen und befriedigenden Hobby.