Viele Dampfer wollen unabhängig werden und ihr liquid selbst machen, um Geschmack, Nikotingehalt und Konsistenz individuell einzustellen. In diesem ausführlichen Leitfaden erkläre ich nicht nur, wie man ein Liquid selbst machen kann, sondern auch, welche Sicherheitsmaßnahmen, Zutaten und Messmethoden dafür wichtig sind. Wer liquid selbst machen möchte, sollte zuerst die Grundlagen kennen: Inhaltsstoffe, Hygieneregeln, Rechenbeispiele für die richtige Mischung und Lagerungshinweise. Dieser Text ist so aufgebaut, dass Anfänger und fortgeschrittene Selbermischer gleichermaßen profitieren. Im Folgenden finden Sie strukturierte Kapitel mit praktischen Rezepten, Mischanleitungen, Tipps zur Optimierung des Geschmacks und häufigen Fehlern.
Ein typisches E-Liquid setzt sich aus wenigen Basiskomponenten zusammen: Propylenglykol (PG), pflanzliches Glycerin (VG), Aromakonzentrat und optional Nikotin. Wer liquid selbst machen will, muss diese Komponenten und ihre Eigenschaften kennen. PG trägt Aromen gut, liefert Throat-Hit (Kratzgefühl) und ist dünnflüssiger; VG sorgt für dichten Dampf und eine süßere Wahrnehmung, ist aber zähflüssiger. Aromen werden meist in Prozenten der Gesamtmenge angegeben (häufig 3–20 % je nach Aroma). Das Nikotin kann in Basen unterschiedlicher Konzentration geliefert werden (z. B. 18 mg/ml in Propylenglykol oder als Nikotinshots in 20 mg/ml).
Wer das Liquid selbst machen möchte, stellt schnell fest, dass das PG/VG-Verhältnis entscheidend für die Dampfbildung, den Geschmack und die Kompatibilität mit dem Verdampfer ist. Ein typisches Alltagsverhältnis ist 50/50 oder 60/40 VG/PG für gute Balance zwischen Geschmack und Dampf. Für Sub-Ohm-Geräte werden gerne 70/30 oder höherer VG-Anteil genutzt.
Bevor Sie ein liquid selbst machen, sammeln Sie diese Ausrüstung: Messzylinder oder Spritzen (ml-genau), leere Fläschchen mit kindersicherer Verschlusskappe, Handschuhe (Nitril), Schutzbrille, Etiketten und ein sauberes, abgewogenes Rezept. Sauberkeit ist wichtig: Arbeitsflächen desinfizieren, Hände reinigen und mögliche Ablenkungen vermeiden.
Das Herzstück für jeden, der liquid selbst machen möchte, ist die präzise Berechnung. Hier sind zwei typische Beispiele, um ein Gefühl zu bekommen:
Ziel: 100 ml Gesamtvolumen; 3 mg/ml Nikotin bedeutet bei Verwendung eines 20 mg/ml Nikotinshots: Benötigte Shotmenge = 3 mg/ml × 100 ml / 20 mg/ml = 15 ml Nikotinshot. Aroma 8 % = 8 ml Aroma. Restliches Basisvolumen: 100 ml − 15 ml − 8 ml = 77 ml Basis (PG/VG). Um 60/40 VG/PG zu erreichen, berechnen Sie die Anteile so, dass Gesamt-VG 60 ml und Gesamt-PG 40 ml sind, wobei Nikotinshots oder Aromas eventuell PG-basiert sind und berücksichtigt werden müssen.
Für 50 ml mit 30/70 PG/VG und 10 % Aroma: Aroma = 5 ml, Basis = 45 ml. Daraus 30 % PG = 15 ml PG und 70 % VG = 35 ml VG. Falls Ihr Aroma PG-basiert ist, reduzieren Sie entsprechend die PG-Menge in der Basis.
Gesamtmenge (ml) = Basis (ml) + Aroma (ml) + Nikotinshot (ml). Nikotinshot (ml) = gewünschte Nikotinstärke (mg/ml) × Gesamtmenge (ml) / Shotkonzentration (mg/ml).
Folgen Sie dieser einfachen Anleitung, um sicher und systematisch Ihr liquid selbst machen zu können:

Nikotin ist giftig in hoher Konzentration und kann über die Haut aufgenommen werden. Arbeiten Sie immer mit Handschuhen, Schutzbrille und in gut belüfteter Umgebung. Nikotinreste und gebrauchte Handschuhe gehören nicht in den Hausmüll ungesichert — beachten Sie lokale Entsorgungsvorschriften. Sollte Nikotin auf die Haut gelangen, sofort mit viel Wasser und Seife abwaschen.
Viele Aromen entfalten sich erst nach einer gewissen Ruhezeit. Das so genannte Steeping kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen dauern. Fruchtaromen sind oft innerhalb weniger Tage gut, Vanille, Tabak oder komplexe Dessertaromen profitieren von längerer Reife (2–6 Wochen). Schütteln Sie das Liquid täglich in den ersten Tagen und lagern Sie es dunkel und kühl.
Hier einige Basisrezepte, die sich leicht anpassen lassen. Mengenangaben immer auf Gesamtvolumen beziehen.
PG/VG 50/50, Aroma-Beeren 8 % (4 ml), Basis 46 ml (23 ml PG + 23 ml VG).
Aroma Vanille 10 % (6 ml), Nikotinshot 10 ml (18 mg/ml) ergibt 3 mg/ml, Basisvolumen 44 ml (angepasst auf gewünschtes VG/PG-Verhältnis, z. B. 70/30 VG/PG).
Beim liquid selbst machen treten oft ähnliche Fehler auf. Hier eine Auswahl und wie Sie sie vermeiden:
Eine der größten Ursachen für schlechte Ergebnisse ist ungenaues Messen. Verwenden Sie ml-genaue Spritzen oder Messzylinder. Beschriften Sie Flaschen und notieren Sie jedes Experiment, damit Sie erfolgreiche Rezepte reproduzieren können.
Fortgeschrittene Mischer schaffen komplexe Profile durch geschicktes Kombinieren von Aromen: Basisnote, Herz und Spitze — ähnlich wie bei Parfüm. Achten Sie auf Prozentverhältnisse: starke Aromen benötigen weniger, schwächere Aromen können erhöht werden. DIY-Shots (z. B. Nikotinshots oder süßende Zusätze) erlauben schnelle Anpassungen ohne Neuberechnung der Basis.

Bevor Sie liquid selbst machen, informieren Sie sich über die rechtlichen Vorgaben in Ihrem Land. In vielen Ländern sind Verkauf, Kennzeichnung und Inhaltsstoffangaben reguliert. Für den privaten Gebrauch sind die Regeln oft entspannter, trotzdem sollten Sie auf Qualität der Ausgangsstoffe achten: Lebensmittelqualität, geprüfte Nikotinquellen und sichere Behälter sind Pflicht.
Achten Sie beim Kauf auf Anbieter mit transparenten Analysen, Chargennummern und Angaben zur Herkunft der Inhaltsstoffe. Billige Aromen können Verunreinigungen oder minderwertige Trägerstoffe enthalten, die gesundheitliche Risiken bergen können.
Geschmacksprofil optimieren: klein anfangen, Aromen graduell erhöhen, Steeping nicht unterschätzen. Probieren Sie unterschiedliche PG/VG-Verhältnisse im gleichen Aromenmix, um zu sehen, welche Balance für Sie am besten ist. Manchmal hilft ein Tropfen Ethylmaltol oder ein Nikotinmix in PG, um Aromen klarer hervorzubringen.
Führen Sie ein Mischjournal mit Datum, Bestandteilen, Prozentzahlen, Testergebnissen und Verbesserungsnotizen. So wird das Experimentieren systematisch und reproduzierbar.
Entsorgen Sie Reste von Nikotinlösungen und gebrauchten Handschuhen verantwortungsvoll. Leere Aromenfläschchen können über Recycling entsorgt werden; Flüssigkeitsreste gehören nicht ins Abwasser. Informieren Sie sich über Sammelstellen für schadstoffhaltige Abfälle, falls nötig.
Lagern Sie fertig gemischte Liquids dunkel, kühl und lichtgeschützt, idealerweise bei ca. 15–20 °C. Direktes Sonnenlicht beschleunigt Abbauprozesse und kann Aromen verändern.
Wenn Sie liquid selbst machen wollen, beginnen Sie mit 10–30 ml Chargen. So minimieren Sie Fehlkäufe und lernen schnell, wie Aromen reagieren. Notieren Sie jede Abweichung und wiederholen Sie erfolgreiche Variationen in größeren Mengen.
10 ml Testmischung: 2 % Aroma (0,2 ml), Rest Basis 9,8 ml. Perfekt zum schnellen Vergleich verschiedener Aromen oder Verhältnisse.
Viele Einsteiger fragen sich, wie man am besten startet. Die Antwort ist simpel: Informieren, sicher arbeiten, in kleinen Mengen beginnen und dokumentieren. Wer diese Regeln beachtet, kann mit präzisen Mischungen hervorragende Ergebnisse erzielen.
Mit dieser Anleitung sind Sie gut gerüstet, um sicher und kreativ Ihr eigenes liquid selbst machen zu beginnen. Probieren Sie kleine Anpassungen, dokumentieren Sie Ihre Erfahrungen und achten Sie stets auf Sauberkeit und Sicherheit. Viel Erfolg und Freude beim Experimentieren!